Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ich hab das Paradis gefunden

Hallo an alle die gleich neidisch sein dürfen :-)

Die letzten 4 Tage sind wir nach Karimun Jawa gefahren und durften dort 2 Tage im Paradis verbringen....

Bis Karimun Jawa sind es Luftweg ca. 100 km. Irgendwie hat unsere Anfahrt dennoch 12h gedauert... aber das war es auch vollkommen wert. Wir sind erst nach Jepara gefahren und waren dann noch einmal ca. 7h auf einer Fähre. Auch wenn es ausreichend Sitzplätze gab, haben wir es vorgezogen auf dem Deck ein kleines Nickerchen zu machen :-)


Wir haben in einem so genannten "Homestay" übernachtet. Wir hatten 2 Personenzimmer und durften Frühstück und Abendessen im Freien genießen :-) Auch wenn es teilweise leider ein bischen zu scharf für mich war.

Karimun Jawa besteht aus vielen kleinen Inseln, zu welchen man mit einem kleinen motorisierten Boot gebracht wird. Jede der Inseln ist anders und eine ist traumhafter als die andere. Zwischendurch hällt man dann auch einfach mal mitten im Meer an und geht Schnorcheln. Denn auch unter Wasser ist nicht einfach alles tief, sondern es gibt immer wieder Erhöhungen mit wunderschönen Korallenriffen und bunten Fischschwärmen.






Zum Mittagessen gab es frisch gegrillten Fisch. Sehr lecker!!






Mein erstes Mal richtig Schnorcheln und ich hab mich gar nicht so doof angestellt ... nur leider konnte ich unter Wasser keine Fotos machen. Manche Korallen waren so dicht an der Wasseroberfläche, dass ich aufpassen musste sie nicht zu berühren. Das Ganze hat mich an eine Kombination aus Nemo und Avatar erinnert. Ich kann jedem nur empfehlen!



Viele Grüße Frida

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Kultur und Tradition

Selamat datang :-)

Am letzten Wochenende hatten wir Besuch von einer anderen Freiwiiligen aus Pekalongan. Und wenn schon mal Besuch nach Semarang kommt, dann kann man auch ein wenig die Stadt erkunden. So sind wir am Freitag Abend auf dem chinesichen Basar gewesen, am Samstag beim chinesischen Tempel und haben am Abend noch eine Tanzaufführung und das traditionelle Wajang-Puppenspiel angeschaut.


 Der chinesische Basar (Bild oben) ist defacto eine Straße im chinesichen Viertel, in welcher sich immer am Freitag, Samstag und Sonntag Abend ein Essenstand an den Nächsten reiht. Größtenteils wird dort  chinesisches Essen verkauft, aber es gibt auch einen Bratwurst- und einen Waffelstand. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Karaoke. Man trifft sich, quatscht und isst :-)




Am Ende des chinesichen Marktes befindet sich ein chinesischer Tempel (Bild links).  Der Einfluss Chinas ist besonders hier in Semarang deutlich zu spüren. Gerade durch die Lage in Nordjava und den Hafen gab es schon immer intensive Beziehungen zu chinesischen Geschäftsleuten. Besonders in der Oberschicht finden sich viele chinesische Familien. Der Einfluss der Holländer fällt mir dagegen kaum auf. Lediglich in der Altstadt finden sich viele Häuser im holländischen Baustiel.

Am Samstag  haben wir dann Sam Poo Kong, eine Tempalanlage, besucht. Leider wurde gerade einer der drei Tempel grundsamiert. In der Tempelanlage habe ich dann auch das erste Mal den Touristen-Preis bezahlen müssen. Wobei Einheimische 3.000 Rp zahlen und Touristen 10.000 Rp. Auch unser noch sehr bruchstückhaftes Indonesische und die Tatsache, dass wir hier für ein Jahr Freiwillige sind, ließ den Pförtner nicht erweichen...
In der Anlage sollte man dann für den Besuch des Tempels weitere 20.000 Rp/ 30.000 Rp zahlen. Wir haben uns dann lieber an der Außenansicht (siehe Bild unten) erfreut.



Am Abend haben wir dann eine Tanzvorführung angeschaut. Alle DarstellerInnen waren extrem geschminkt und einige Mädchen trugen einen so engen Sarung (Rock), dass sich nur noch in Minischrittchen bewegen konnten.


Ab und an beschlich mich das Gefühl, dass nicht die DarstellerInnen, sondern wir der Mittelpunkt aller Fotos waren und so mussten wir am Ende auch auf das Gruppenfoto aller DarstellerInnen (Bild rechts), obwohl wie nur Zuschauer, wie auch 60 andere Leute waren. Und natürlich haben wir danach auch noch gerne mit jedem Kind einzeln ein Foto gemacht, wobei die Initiative dabei ausschließlich von den stolzen Eltern ausging, die eine Foto mit ihrem Kind und der "Boleh" (Weißen) haben wollten.

Anschließend gab es noch eine Einzeldarbietung von dem Mann (Bild links). Seine Bewegungen waren alle sehr sanft, ausdrucksstark und voller Gefühl. Leider konnte ich auf Grund der Lichtverhälltnisse kein Video machen.

Als Hindergrund spielte ein Gamelanorchester.





Zu letzt wurde eine Puppenspiel mit den traditionellen Wajang-Figuren aufgeführt. Leider wurden die Figuren immer hingestellt und dann die entsprechenden Dialoge vorgetragen, bis die nächste Figur auf die Spielfläche kam. Die Handlung wurde also kaum gespielt, sondern vielmehr erzählt, wodurch ich so gut wie überhaupt nichts verstanden habe.
Daher muss ich dieses Erlebnis definitiv noch einmal wiederholen, wenn sich mein Indonesisch deutlich verbessert hat.


                                          So sieht das ganze von hinter dem Vorhang aus!


Selamat tinggal!
Frida :-)

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Mikrokredite und die Marktfrauen

Hallo an alle :-)

seit gut einem Monat arbeite ich nun in der "Koparasi" einer NGO die die Mikrokredite an hauptsächlich Frauen vergibt. Die meisten der Frauen arbeiten auf dem Markt oder verkaufen Essen an Ständen.
Da wir zwei Freiwillige sind wechseln sich unsere Aufgaben jeden Monat ab. Einen Monat gehe ich auf den Markt und sammele das Geld ein und den nächsten Monat mache ich die Abrechnung im Büro.

Die Arbeit auf dem Markt macht viel Spaß, da ich mit den Frauen in Kontakt komme, auch wenn mein Indonesisch noch recht überschaubar ist ;-) Dort sammeln wir dann täglich das Geld ein. Die Beträge schwanken so zwischen 2000 und 100.000 Rp. Beim Einsammeln ist man nie alleine, damit keiner das Geld in die eigene Tasche stecken kann. Das einzig Beschwerliche an der Arbeit ist wohl die Mittagshitze um die 36°C und der ständige Geruch (Gestank) nach toten Hühnern und Fischen.

Die Abrechnung erfolgt noch klassisch in Büchern, in die jede Transaktion eingetragen wird. Zusätzlich wird noch ein Hefter für jede Frau geführt, um zu wissen wer wieviel Geld hat und ein Buch mit den täglichen Einnahmen und Ausgaben zur Übersicht und noch 8 weitere Bücher, deren Sinn sich mit hoffentlich bald erschließt :-)
Es gibt auch einen Computer, aber welche Hilfe der genau darstellt, hat sich mir noch nicht erschlossen, da ich dort in regelnmäßigen Abständen alles nur noch einmal reintippe.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich Tipp-Ex bald nicht mehr sehen kann, weil sich ständig irgendwelche kleinen Ungenauigkeiten und Fehlerchen einschleichen und wie gesagt alles noch in Büchern erfolgt.

Mein tägliche Arbeitszeit geht von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr... was sich durchaus aushalten lässt, da mein Arbeitsweg keine 3 Sekunden beträgt :-)

Viele Grüße ins herbstliche Deutschland
Frida

Montag, 1. Oktober 2012

Zwei Deutsche auf Abwegen

Hallo,

am Sonntag machen Ayla (die andere Freiwillige) und ich uns auf dem Weg zum Strand. Schließlich ist Semarang ein Küstenort!

Wir haben den Namen von dem Strand fein säuberlich von der Karte in meinem Zimmer abgeschrieben und uns frohen Mutes aufgemacht. Im Stadtzentrum angekommen zeigten wir unser abgeschriebenes Ziel einem Einweiser, der darauf auch sofort einen Bus fand, der uns in die Richtung bringen würde.

Dieser Bus war nach einer guten Stunde fahrt kreuz und quer durch Semarang schließlich bei einem Busbahnhof angekommen. Der Fahrer zeigte auf einen anderen Bus, mit welchem wir dann weiterfahren sollten.

So langsam nach insgesamt über 1,5h Fahrt schwand jedoch unsere Hoffnung den Strand noch vor Einbruch der Dunkelheit (ganzjährig um 18 Uhr) zu erreichen. Aber dann auf einmal meinte der Busbegleiter, dass wir ausstegen müssten und da waren wir... rechts von uns der Hafen, vor uns verfallene Gebäude und hinter uns eine Schnellstraße. Doch mit diesem Blick wurden wir für unser Durchhaltevermögen belohnt.


Schließlich fanden wir auch noch einen Weg zum Meer und es hatte es sich gelohnt, denn auch ohne Schwimmsachen hatte ich Kontakt mit dem Meer gefunden...

Völlig nass, aber dennoch nicht kalt ging es dann auf dem gleichen Weg wiederzurück nach Hause...


Für die nächste "Reise" sollten wir vielleicht noch ein wenig mehr Indonesisch lernen und uns eine Karte zulegen, die wir mitnehmen können, um nicht immer erst zu Hause zu erkennen, wo wir eigentlich langgefahren sind :-)

Viele Grüße aus ca. 11.000 km Entferung
Frida